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| Thema: Ich bringe traurige Kunde... Mi 9 Jan 2013 - 4:33 | |
| das Eingangsposting lautete :Henry hatte sich, als er Delia auf dem Friedhof beigesetzt hatte, nachdem die Nacht angebrochen war, doch dazu entschlossen, Chantal und Mercedes Bescheid zu geben. Schließlich würden bestimmt beide auf sie warten und sich wundern, wieso sie nicht wieder zurück kam. Wie er es aber genau anstellen wollte, da hatte er keine Ahnung. Er konnte schlecht in die Wohnung gehen und ihnen auf den Tisch hinknallen, dass Delia nun tot war, weil ihr Vater eigentlich ihn erschießen wollte und Delia sich davor geworfen hatte. Es würde die Frage aufkommen, wieso sie das getan hat. Dann müsste er erzählen, dass Delia noch was für ihn empfunden hatte. Und das würde Chantal schmerzen. Also musste er sich etwas Anderes überlegen, was der Wahrheit sehr Nahe kam. Henry war so ein verdammt schlechter Lügner. Meistens erkannte man die Lüge schon, da hatte er sich noch nicht mal ganz ausgesprochen.
Wenn er darüber so nachdachte, weswegen Delia starb, fragte er sich, ob noch ein wenig Liebe vorhanden war. Oder war es einfach nur die Liebe, die er auch einer Schwester geben würde. Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er Tyra liebte und sie ihn. Obwohl er nicht mal genau wusste, ob Tyra ihn wirklich liebte. Doch würde sie ihn heiraten wollen, wenn es nicht so wäre? Wohl nicht. Genau wie sie auch nicht fast jeden Tag zu ihm kommen würde. Er war sich also sicher, dass es Liebe war, was Tyra für ihn empfand und auch er für sie. Doch wieso wusste er einfach nicht, was er für Delia empfand?
Er durchquerte das Herbal und wehrte einige Frauen ab, die mit ihm die Nacht verbringen wollten. Immer wieder musste er sagen, dass er bereits vergeben war, doch sie wollten es nicht glauben oder kamen damit daher, dass ja die Freundin nichts davon erfahren müsse. Wie er diese Sätze hasste. Sie verstanden einfach nicht, dass ein Mann auch einmal treu sein wollte und seine Freundin oder Frau nicht betrügen wollte. Viele dieser Frauen betrogen sowieso ihre Freund oder ihre Männer. Viele als Rache, weil sie es vorher schon haben. Henry war froh, dass er nicht mehr dazu gehörte, obwohl er es im Grunde nie hatte. Das mit Aurel hätte fast die Beziehung zerstört und das wollte er nicht nochmal.
Er klopfte an die Tür von Delias, wie auch Chantals und Mercedes' Wohnung und hoffte, es hörte ihn jemand. Es war ziemlich laut im Club, weswegen er zu Sicherheit nochmal klopfte. Dieses Mal aber ein wenig stärker und von drinnen waren leise Schritte zu hören. Ein Mensch hätte sie wohl nicht hören können, doch für einen Vampir war es nicht einmal schwer, wenn irgendwo laute Musik zu hören war. Er konnte sie voll und ganz darauf konzentrieren. Und wenn es ein Mensch ist, der sich hinter der Tür befand, konnte er sogar den Herzschlag hören. Doch weder Chantal noch Mercedes hatten einen. Deswegen musste er sich auch nicht darauf konzentrieren, einen Herzschlag zu hören.
Er hoffte wirklich, ihm würde aus dem Stegreif etwas einfallen, was sie den beiden erzählen konnte. Bis jetzt hatte er nämlich immer noch nichts. Zeitweilig dachte er, er erzählt doch lieber die Wahrheit, doch dann entschied er sich doch wieder dagegen. Es würde sonst wirklich unangenehme Fragen von ihnen folgen und er wollte keinen der beiden das Herz brechen. Das war gut...nicht das Herz brechen. Chantals Freundin und Mercedes' Mutter war tot. Wie sollte es ihnen nicht das Herz brechen?! Natürlich war es nur metaphorisch gemeint, denn noch nie brach wirklich ein Herz, wenn einer eine schlechte Nachricht erhielt. Doch gleich würde er sehen, wie sie reagieren.
oot: Mercedes |
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